Die 8-jährige Freiberger Stute "Hilda" kam im Dezember 2024 komplett roh zu mir. Sie kam als Absetzer aus der Schweiz nach Deutschland und verbrachte die nächsten 8 Jahre mit 2 Ponys auf der Weide
oder dem Paddock. Menschen kannte sie fast nur als "Futterlieferanten" oder mal zum streicheln und bürsten.
Nachdem sie sich in der neuen Umgebung auf der Double-C-Ranch etwas aklimatisiert hatte musste sie also zunächst die absoluten Basics lernen: führen, anbinden, putzen, Hufe geben usw. - nicht ganz so
einfach diese "Fohlenschule" mit einem 650 kg Pferd nachzuholen. Doch ein Hufschmied-Besuch war dringend nötig, genauso wie die Bearbeitung der Zähne und eine Tetanus Impfung. Hilda hatte auch
starkes Kotwasser also musste sie auch lernen sich mit Wasser anzufreunden und beim Waschen still zu halten.
Anschließend begann ich mit Bodenarbeit, longieren und kleinen Spaziergängen. Alles war nur in Pferdegesellschaft möglich, da Hilda große Verlustängste, gepaart mit einem heftigen Kontrollzwang
mitbrachte. Nach und nach lernte sie sich (an guten Tagen) mehr auf mich und die gestelllten Aufgaben zu konzentrieren und ab und zu mal die Verantwortung abzugeben. Ich konnte Hilda an Sattel und
Trense gewöhnen und nach ca. 4 Monaten mit dem Reiten beginnen. Hilda zeigte keine Unarten beim Reiten, ließ sich aber nach wie vor schnell ablenken. Vor allem durch andere Pferde, Hunde, Kühe,
Radfahrer, Spaziergänger usw.
In einer sicheren, ruhigen Umgebung mit Pferdegesellschaft zeigt Hilda nach und nach ihr Potential als Reitpferd. Sie wurde entspannter, nachgiebiger und reagierte gut auf die Reiterhilfen. So konnte
auch ihre Besitzerin in den Sattel steigen und den gemeinsamen Weg mit Hilda beginnen. Ich wünsche den beiden ganz viel Spaß bei der weiteren Entwicklung und biete natürlich auch nach dem Beritt
gerne meine Unterstützung an, wenn sie gebraucht wird.